Der Weg in die teheraner Innenstadt ist quälend: 70 Kilometer Höllenverkehr über Karaj ins Zentrum von Tehran und Abgase die nur eine flache Atmung zulassen. Auch hier scheint es nur eine Verkehrsregel zu geben: Jeder hat immer Vorfahrt! Zebrastreifen sind lediglich als Empfehlung zu verstehen, an welcher Stelle man die Straße überqueren könnte, wenn denn gerade frei wäre. Leider ist nie frei.
Im Stadtverkehr ist permanent höchste Konzentration und Aufmerksamkeit in alle Richtungen erforderlich. Allah sei Dank, dass es bisher nicht gehörig geknallt hat.
Nach fasst zwei Wochen täglichem Fahrradfahren und Zelten sehen wir ziemlich asi aus, die Klamotten benötigen dringend mal wieder eine richtige Maschinenwäsche und der Körper eine kleine Erholungspause. Daher gönnen wir uns hier eine kleine Pause mit drei Nächten im Hostel - mit dem klassischen Abhängen auf der Dachterasse und dem üblichen "Where-are-you-from-and-how-long-do-you-stay-here?"-Smalltalk den man mit anderen Hostel-Gästen eben so hält.
Abhängen im Hostel
Die Briefwahlunterlagen für die Bundestagswahl hatte ich mir an die Deutsche Botschaft schicken lassen. Vor dem Botschaftsgebäude ist eine lange Schlange mit Visa-Beantragenden. Etwa eine Stunde stehe ich an und kann tatsächlich meinen Wahlschein entgegennehmen, ausfüllen und direkt wieder nach Deutschland zurück schicken lassen.
Streetart
Jetzt Shopping! Ein neues Käppi als Sonnenschutz muss her. Das kürzlich gekaufte ist Schrott. Außerdem brauche ich noch eine lange Hose um die guten Sitten zu wahren.
Markenprodukte sind übrigens in der Regel gefälscht und das ist auch kein Geheimnis. In einem Outdoor-Fachgeschäft informiert mich der Verkäufer sofort ungefragt, dass diese Kappe mit dem Tatzen-Logo natürlich kein echtes Jack-Wolfskin-Produkt ist. Aufgrund von Sanktionen ist der Import echter Markenware teilweise nicht möglich, also behilft man sich mit dem Nachbau, wobei die Qualität der gefälschten Ware recht hochwertig ausfallen kann.
Viele Mullahs sieht man nicht auf der Straße.
Eingang zum Basar
Straßenszene in Teheran
An einer Kreuzung in der Nähe des Hostels herrscht das vollendete Verkehrschaos. Ein Verkehrspolizist sieht, wie wir den Knoten aus Blech, Abgas, Lärm und Fußgängern amüsiert beobachten und filmen und kommt direkt auf uns zu, um die Situation zu rechtfertigen: Wir müssten verstehen, die Kreuzung habe einfach nicht die Kapazität für all den Verkehr und wir seien hier ja schließlich im Zentrum und dort drüben wäre zudem der Basar. Außerdem funktioniere es ja auch irgendwie. Dann nimmt er seine Trillerpfeife und läuft wild trällernd und gestikulierend zurück auf die Kreuzung. Was genau er damit regulieren möchte wissen offensichtlich weder die Verkehrsteilnehmenden noch er selber. Zumindest fühlt sich niemand angesprochen und an der bestehenden Situation ändert es genau nichts.
Auf der Straße vom Hostel zur Innenstadt gibt es nichts außer Auto-Zubehör-Geschäften. Hunderte oder gar tausende reihen sich aneinander und in die Seitenstraßen hinein. Selbst an dem klassischen Kiosk-Häußchen an der Ecke wird ausschließlich Motoröl in allen möglichen Ausführungen verkauft. Die Autos parken auf dem Gehweg, die Mopets fahren auf dem Gehweg - in beide Richtungen. Fußgänger werden zur Seite gehupt. Ich rüste jetzt erst mal auf und besorge mir eine Feinstaubmaske.
Besser!
Das klassische Sightseeing begrenzt sich auf einen Spaziergang über die außerordentlich imposante Tabiat-Brücke, die über eine Hauptverkehrsstraße führt, zwei Parks miteinander verbindet und mit ihrer grünen Bepflanzung, den Aussichtsplattformen und beschatteten Sitzgelegenheiten sehr zum Verweilen einläd.
Die Tabiat-Brücke
Außerdem besuchen wir die ehemalige Botschaft der Vereinigten Staaten, die 1979 von Anhängern der islamischen Revolution gestürmt wurde und in einer großen Geiselnahme der Botschaftsmitarbeitenden resultierte. Das Gebäude ist heute ein Museum, in dem die dort praktizierten Spionageaktivitäten der USA dokumentiert und offenbar die Feindseeligkeit gegenüber den Vereinigten Staaten manifestiert werden soll. Letztes kommt bereits durch die antiamerikanischen Graffitis an der Außenmauer des Geländes mehr als deutlich zum Ausdruck.
Eintrittskarte für das Museum in der ehemaligen US-Botschaft
Innemraum des Museums
Morgen nach dem Frühstück werden wir die Stadt wieder verlassen und Richtung Süden fahren. Das Wetter verspricht noch heißer zu werden.
Tolle unberührte Natur, schneebedeckte Berge und mediterrane Strände begegnen einem auf der Radreise durch Albanien, dem Land, das unter anderem von einer friedlichen Koexistenz des Islam und des Christentums geprägt ist. Für Radreiseanfänger ist Albanien womöglich nicht das komfortabelste Reiseland, wer jedoch ein besonderes Outdoor-Erlebnis in Europa sucht, kommt dort mit Sicherheit auf seine Kosten. Meine Reise verlief durch die wunderschönen Albanischen Alpen im Norden des Landes und entlang der Küste am Ionischen Meer. Ein Video davon ist hier zu finden. Zum Thema „Albanien mit dem Fahrrad“ gibt es einen hervorragenden Artikel von Lars Haefner mit besonders detaillierten Tipps für die Routenplanung. Hier führe ich die Erfahrungen, die ich auf meiner Radreise sammeln konnte, mit den Informationen von Lars zusammen. Die Creative-Commons-Lizenz macht's möglich. Die Texte von Lars sind kursiv dargestellt.
Meine Radreise von Stockholm nach Kopenhagen führte mich etwa 700 Kilometer durch Schweden. Das Land eignet sich mit seiner weitläufigen und unberührten Natur, der gut ausgebauten Wege und optimaler Bedingungen zum Campen ganz ausgezeichnet für eine Radreise. Was im Gepäck dabei sein sollte, was bei der Radmitnahme in Bus und Bahn zu beachten ist, welche nationalen und internationalen Radwege durch das Land führen und viele weitere Tipps und Hinweise für eine Radreise durch Schweden, habe ich in diesem Artikel zusammengetragen. Straßen und Radwege Radweg im Außenbereich Stockholms Die Straßen besitzen in Schweden fast durchweg eine ausgezeichnete Oberfläche. Sandige oder unebene Pisten findet man kaum. Selbst Waldwege sind nicht selten mit Beton befestigt. Schweden ist mit 44 offiziellen Radrouten wunderbar für den Radverkehr erschlossen. Wer das Land auf den Spuren von Astrid-Lindgren erkunden möchte, dem empfehle ich beispielsweise den über 200 Kilometer langen Astrid
In den nächsten Tagen fahren Micha und ich eine Woche lang mit den Fahrrädern durch Schweden. Zunächst geht es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Berlin nach Stockholm. Da es in Schweden keine Möglichkeit gibt, die Fahrräder mit der Bahn nach Stockholm zu transportieren, müssen wir den Bus nehmen, der insgesamt 20 ermüdende Stunden unterwegs sein wird. Nach einem Tag in Stockholm werden wir uns direkt auf die Räder schwingen und Richtung Dänemark fahren. Auf Twitter , Instagram und Facebook werde ich meine Eindrücke unter dem Hashtag #StockholmKopenhagen teilen und natürlich wird es im Anschluss wieder einen Blogbeitrag und ein Video mit Tipps und Hinweisen für Radreisen durch Schweden geben. Route Die planmäßige Route beträgt 686 Kilometer und führt vorbei am Vättern , dem zweitgrößten See Schwedens. Sieben Tage haben wir für die Strecke eingeplant. Packliste Ich lege grundsätzlich viel Wert auf eine optimale Ausrüstung und möchte auf der einen Seite keinen w
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