Tipps und Hinweise für Radreisen durch Albanien
Tolle unberührte Natur, schneebedeckte Berge und mediterrane Strände begegnen einem auf der Radreise durch Albanien, dem Land, das unter anderem von einer friedlichen Koexistenz des Islam und des Christentums geprägt ist. Für Radreiseanfänger ist Albanien womöglich nicht das komfortabelste Reiseland, wer jedoch ein besonderes Outdoor-Erlebnis in Europa sucht, kommt dort mit Sicherheit auf seine Kosten.
Meine Reise verlief durch die wunderschönen Albanischen Alpen im Norden des Landes und entlang der Küste am Ionischen Meer. Ein Video davon ist hier zu finden.
Zum Thema „Albanien mit dem Fahrrad“ gibt es einen hervorragenden Artikel von Lars Haefner mit besonders detaillierten Tipps für die Routenplanung. Hier führe ich die Erfahrungen, die ich auf meiner Radreise sammeln konnte, mit den Informationen von Lars zusammen. Die Creative-Commons-Lizenz macht's möglich. Die Texte von Lars sind kursiv dargestellt.
Meine Reise verlief durch die wunderschönen Albanischen Alpen im Norden des Landes und entlang der Küste am Ionischen Meer. Ein Video davon ist hier zu finden.
Zum Thema „Albanien mit dem Fahrrad“ gibt es einen hervorragenden Artikel von Lars Haefner mit besonders detaillierten Tipps für die Routenplanung. Hier führe ich die Erfahrungen, die ich auf meiner Radreise sammeln konnte, mit den Informationen von Lars zusammen. Die Creative-Commons-Lizenz macht's möglich. Die Texte von Lars sind kursiv dargestellt.
Routenplanung
Das Land liegt sich fast vollständig im Gebirge, weswegen sich kaum eine Route planen lässt, auf der nicht viele Höhenmeter zurück zu legen sind. Selbst an der Küste sind steile Hänge kaum vermeidbar. Hinzu kommt, dass das Gelände selten sein Niveau hält und es deswegen häufig bergauf und wieder bergab geht.
Wegen der vielen zurückzulegenden Höhenmeter, schlechter Straßenverhältnisse und der langen und starken Mittagshitze im Sommer, sollte man weniger Tageskilometer einplanen als man üblicherweise unter günstigen Bedingungen zurück legt.
Als besonders gefährlich für den Radverkehr und damit als zu meidende Strecken, werden bei albanien.ch die folgenden Verbindungen genannt:
- SH1/E762 zwischen Shkodra und Lezha (die ersten ca. 5 km vor/nach Lezha und Shkodra sind auf gewissen Routen nicht vermeidbar)
- E762/A1 zwischen Lezha und Fushë-Kruja
- E851/A1 zwischen E762 und Kukës respektive Grenzübergang Morina (Kosovo)
- SH1/E762 zwischen Fushë-Kruja und Kamza (keine Autobahn, aber viel Verkehr auf recht enger Strasse)
- SH60 zwischen Flughafen und SH2 (keine Autobahn, aber viel Verkehr auf Raserstrecke)
- SH2/A1 zwischen Durrës und Tirana
- SH85 Umfahrung Durrës-Plazh
- SH4 zwischen SH85 (Plepa – Durrës-Plazh) und Rrogozhina
- A3/E852 zwischen Tirana und Elbasan (Autobahn)
- SH4 zwischen Rrogozhina und Lushnja (teilweise keine Alternative vorhanden; weiträumig umfahren)
- SH72 Umfahrung Lushnja
- SH4 zwischen Lushnja und Fier (teilweise keine richtige Alternative vorhanden – Umweg über Berat möglich)
- A2 zwischen Levan und Vlora
Navigation
Am einfachsten und unabhängigsten navigiert es sich, wie überall auf der Welt, mit dem freien Kartenmaterial von OpenStreetMap (OSM) und entsprechenden Apps wie OsmAnd und Oruxmaps.OpenStreetMap wird von ehrenamtlich Aktiven in Gemeinschaftsarbeit erstellt. In Albanien sind allerdings viele relevante Einrichtungen wie Geschäfte, Fahrradläden oder Wasserstellen noch nicht erfasst. (Anderes Kartenmaterial ist hier übrigens großteils noch deutlich lückenhafter.) Wenn du an entsprechenden Orten vorbei kommst, die noch nicht bei OpenStreetMap eingetragen sind, ergänze sie doch bitte, damit diese Informationen zukünftig auch anderen Radreisenden zur Verfügung stehen. Relativ einfach geht dies zum Beispiel, nach einer kurzen Einarbeitung, mit der App Vespucci oder mit OsmAnd. Letzteres kann auch zur Navigation genutzt werden.
Anreise
Die Mitnahme von Fahrrädern in italienischen Zügen ist nicht ganz einfach. Am besten kommt man mit den Nachtzügen ab München voran, danach geht es nur noch in Regionalzügen weiter – allenfalls mit Radtasche in Schnellzügen. Auf den Fähren ist die Mitnahme von Rädern kein Problem, aber die Fähre von Triest hat sehr lange und fährt selten und die anderen Fährhäfen (Ancona, Bari) liegen schon recht südlich.Die Mitnahme von Rädern im Flugzeug ist wohl am einfachsten – die Zusatzgebühr liegt meist im Bereich von 60 € pro Strecke.
Straßen
Die meisten Hauptstraßen sind asphaltiert, aber oft in schlechtem Zustand. Schlaglöcher kommen in Albanien generell nicht selten vor und füllen sich bei Regen mit Wasser. Häufig ist man auf unbefestigten Pisten unterwegs. Viele abgelegene Straßen sind motorisiert oft nur mit einem Geländewagen befahrbar und so kann vorkommen, das man das Fahrrad auch mal schieben oder über größeres Gestein hinweg tragen muss. Mit dem Mountainbike und wenig Gepäck wird man dort am meisten Spaß haben.Allerdings wird das Straßennetz seit einigen Jahren stark ausgebaut, weswegen man nicht selten an Baustellen vorbei kommt. Ein Radwegenetz ist in Albanien nicht vorhanden. Lediglich in einigen Städten existieren einige Radwegmarkierungen.
Bestimmte Pässe, beispielsweise der Pass der zu dem unter Touristen beliebten Dorf Theth führt, sind wegen Schnee und Eis nur in den Sommermonaten passierbar. Hier sollte man sich zuvor über die aktuelle Situation informieren.
Das Befahren der Autobahn wird laut Berichten anderer Radreisender in Albanien offenbar zumindest geduldet, als relativ ungefährlich wahrgenommen und je nach Route manchmal wegen fehlender Alternativen als einzige Möglichkeit beschrieben.
Verkehr
In Albanien gilt Rechtsverkehr. Oft läuft der Verkehr etwas chaotischer und weniger regelkonform als man es aus Mitteleuropa gewohnt ist. Viele Straßen sind außerhalb der Städte wenig befahren und meist sind alte Mercedes-Modelle mit erhöhter Abgasbelastung anzutreffen.Gefahren werden Autos in der Regel mit Rücksicht und ihr Kommen wird oft durch die Betätigung der Hupe angekündigt. Auch die Geschwindigkeiten, mit denen Autos unterwegs sind, befinden sich wegen der oft kurvigen Wege und teils mangelhaften Straßenverhältnisse, oft in einem für den Radverkehr angenehmen Bereich.
Hupen
Das Hupen ist fast überall üblich. Es ist vor allem als Warnung und ggf. als Begrüßung, nicht jedoch wie in anderen europäischen Ländern als Beschimpfung oder Nötigung zu verstehen. An manchen kurvigen Straßen, wird sogar explizit mit Straßenschildern gebeten die Hupe vor der Einfahrt in die Kurve zu betätigen.Fahrradtransport in öffentlichen Verkehrsmitteln
Fahrradmitnahme im Zug |
Im Bus kann der Gepäckraum ggf. sehr klein sein, sodass die Laufräder abgenommen werden müssen. In der Bahn muss ebenfalls etwas improvisiert werden, da in den Wagons keine ausreichend geräumigen Fahrradbereiche vorhanden sind.
In den Sammeltaxis (Furgon) ist es vom vorhandenen Stauraum und Gepäck anderer Passagiere abhängig, ob Fahrräder mitgenommen werden. Die meisten Fahrer machen aber fast alles möglich, um einen weiteren Passagier an Bord zu haben. Schwieriger wird es bei mehr als einem Fahrrad (allenfalls gegen Aufpreis).
Alternativ lässt sich ein Geländewagen mit Fahrer mieten, der die Räder mit Improvisation in das Auto läd, was insbesondere im Gebirge oft die einzige Option darstellt.
Helmpflicht
zumindest theoretisch besteht Helmpflicht |
Kleidung
Kleidung sollte für verschiedenste Wetterbedingungen im Gepäck vorhanden sein, denn auch im Sommer kann es im Gebirge etwas kühl werden oder zu regnen beginnen. Von daher: auch eine Jacke und wetterfeste Kleidung einpacken! Sonnenschutz und Kopfbedeckung darf natürlich auch nicht fehlen. Insbesondere Hemden oder Shirts mit dünnen langen Ärmeln tragen sich auch bei hohen Temperaturen recht angenehm und verhindern dass man sich auf längeren Etappen die Arme verbrennt.Radfahren in den Städten
Radfahren in Tirana |
Insgesamt kommt man in Tirana mit dem Fahrrad gut voran, auch wenn natürlich ständig Vorsicht geboten ist. Achtsame, defensive Fahrer kommen mit etwas Selbstvertrauen und Anpassen an den Verkehrsfluss problemlos durch die Stadt. Man darf sich einfach nicht die lokalen Kamikaze-Radler, die jedes Rotlicht ignorieren, als Vorbild nehmen.
Ein beliebter Treffpunkt für Radfahrer ist besonders an lauen Sommerabenden der verkehrsbefreite Mutter-Teresa-Platz am südlichen Ende des Hauptboulevards vor der Uni. Man kann in Tirana auch an mehreren Orten Fahrräder mieten.
Radfahren in anderen Städten: In den anderen kleineren und grösseren Städten Albaniens ist der Verkehr meist absolut problemlos. Höchstens einzelnen Strecken wie Ausfall-, Durchgangs- und Umfahrungsstrassen können heikler sein. In der Regel steht Radfahrern aber genügend Raum zur Verfügung und die meisten Autos sind nicht schnell unterwegs – geübte Radfahrer können oft mit dem Verkehrsfluss mithalten. Natürlich gibt es mal einen Idioten, der zu fest aufs Gas drückt, aber mit heiklen Situationen muss man als Radreisender immer rechnen.
In Durrës gibt es einen durchgehenden Radweg vom westlichen Hafenende bis zum südlichen Ende des Strandbereichs bei Plepla, ca. 7 km.
Shkodra ist die albanische Fahrradhauptstadt. Hier ist von jung bis alt fast jeder mit dem Rad unterwegs.
Radmiete und Reiseanbieter
Es ist kaum möglich, in Albanien gute Reisefahrräder oder Mountain Bikes zu mieten. Allenfalls können Reiseanbieter Räder vermitteln.Radreisen werden zum Teil von Outdoor-Reiseanbietern organisiert. Für Touren empfiehlt sich das spezialisierte Unternehmen Ride Albania Mountain Biking (Schweizer Inhaber und Guide).
Reparaturen und Ersatzteile
Reklameschild einer Fahrradwerkstatt |
Spezielle Ersatzteile sollten vorsorglich von zu Hause mitgebracht werden.
Stromversorgung
Manche Haushalte und Gastgebende sind nicht an das Stromnetz angeschlossen. |
In manchen Bergdörfern gibt es Haushalte die nicht ans Stromnetz angeschlossen sind und Stromausfälle können ebenfalls vorkommen, weswegen eine Taschenlampe von Vorteil ist.
Die Steckdosen sind in Albanien vom Typ C und F. Für Geräte aus Deutschland ist es daher nicht erforderlich einen Adapter mitzuführen.
Verpflegung
Supermärkte sind normalerweise nicht zu finden. Statt dessen gibt es in den Ortschaften kleine Lebensmittelläden, in denen jedoch nicht sehr viele Lebensmittel zu finden sind, die sich als fertiger Proviant für die Radreise anbieten. Obst und Gemüse ist meist nur saisonal und regional verfügbar. Selber kochen oder Essen gehen bietet sich also an und ein Kocher sollte im Gepäck dabei sein. In den Bergen ist oft auch über längere Distanzen keine Einkaufsmöglichkeit zu finden.Zur richtigen Jahreszeit lassen sich Feigen am Straßenrand pflücken.
Das klare Gebirgswasser ist zum Trinken geeignet. |
In den Albanischen Alpen gibt es häufig Trinkwasserstellen an denen frisches Gebirgswasser abgefüllt werden kann.
Kommunikation
Radreisetourismus ist wenig verbreitet. Trotzdem begegnen einem die Menschen in der Regel nicht mit ungewöhnlich hoher Neugier oder gar aufdringlich, sondern mit freundlichem Interesse. Die Kommunikation funktioniert mit Englisch verhältnismäßig gut. Viele Albaner sprechen außerdem Italienisch und nicht selten auch etwas Deutsch.Sicherheit
Albanien ist ein sicheres Reiseland. Neben der üblichen Diebstahlgefahr, der Touristen weltweit ausgesetzt sind, besteht kein erhöhtes Risiko, Opfer von Kriminalität zu werden. Dass auf Wertgegenstände aufgepasst und das Fahrrad immer abgeschlossen werden sollte, versteht sich jedoch von selber. Allgemeine Sicherheitshinweise hält das Auswärtige Amt vor.Wir wurden unerfreulicherweise einmal beim Vorbeifahren von Kindern mit Stöcken geschlagen. Kinder machen sich außerdem einen Spaß daraus, vorbeifahrende Züge mit Steinen zu bewerfen. Entsprechend sind die Fensterscheiben der Züge fast vollständig eingeschlagen.
Tiere
Nicht selten entdeckt man Schildkröten oder es begegnen einem freilaufende Hühner. Große Schafherden beim Auf- oder Abtrieb können zeitweise die Straße vollständig blockieren.Vorsicht geboten ist vor Skorpionen. Außerdem kommen zahlreiche Schlangenarten vor, von denen allerdings nur wenige gefährlich sind. Eine Übersicht der Schlangen in Albanien gibt es hier.
Wilde Hunde verhalten sich in der Regel friedlich. Sollte doch mal ein Hund aggressiv werden, kann es helfen Steinwürfe anzudeuten und eher langsam zu fahren oder gar abzusteigen. Da Hundebisse nicht ausgeschlossen werden können, sollte man in jedem Fall gegen Tetanus und Tollwut geimpft sein. Eine FSME-Impfung schützt zudem vor dieser Krankheit beim Biss durch Zecken.
Weitere Informationen zu Gefahren und zum Umgang mit Tieren in Albanien gibt es beim Tropeninstitut.
Zelten
Wildcampen ist im gesamten Land hervorragend möglich. Selbst falls man einmal entdeckt werden sollte, reagieren die Menschen in der Regel entspannt und unaufgeregt. Für den steinigen Untergrund im Gebirge, bietet es sich an ein freistehendes Zelt dabei zu haben, das nicht unbedingt abgespannt werden muss. Für die Übernachtung im Gebirge sollte auch im Sommer ein warmer Schlafsack im Gepäck sein. Steiniger Untergrund kann besser durch eine Luftmatratze als durch eine Isomatte ausgeglichen werden, wogegen eine Isomatte bei herumliegenden Stacheln natürlich pannenfrei bleibt. Wer gerne großzügig packt nimmt einfach beides mit und legt die Isomatte zum Schutz unter die Luftmatratze.
Im Norden des Landes, sollen noch viele Landminen herumliegen, weswegen abseits der Wege besondere Vorsicht geboten ist.
Wichtige Hinweise:
Eine neue, gute Alternative für Fahten nach Südalbanien ist die Route über Elbasan. Dank neu durchgehender Autobahn ist man auf der Landstrasse von Tirana nach Elbasan kaum mehr Verkehr ausgesetzt. Die Landschaft ist reizvoll, führt aber auch über den 800 Meter hohen, steilen Krraba-Pass. Von Elbasan kann man – meist auf Nebenstrassen – über Cërrik und die Dumreja nach Berat, Fier und weiter nach Vlora oder Gjirokastra fahren.
Ab Bradashesh am Fusse des Passes gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder beim Kreisel nach der Eisenbahn links nach Elbasan, dort durch die Stadt und im Süden über den Fluss und an dessem Südufer nach Cërrik. Etwas kürzer, aber verkehrsreicher ist die Strecke am Nordufer des Shkumbin: Gerade vor der Eisenbahn rechts ab. Nach zwei Kilometern trifft man auf die Hauptstrasse, die die Eisenbahnstrecke auf einer grossen Brücke quert. Es folgen acht Kilometer Hauptstrasse bis Papër, dann bald die Abzweigung nach Cërrik.
Ab Cërrik gibt es zwei Routen nach Kuçova: Enweder durch die hügelige Dumreja via Belsh auf guten, frischen Strassen. Oder weiter südlich am Südufer des Devoll via Mollas.
Ab Kuçova kann man Berat ansteuern oder direkt in Richtung Fier weiterfahren. In Richtung Gjirokastra geht es kurz vor Fier bei Patos nach Süden ab. Wer nach Vlora möchte, fährt geradeaus weiter.
Routen auf Google Maps
Routen auf Google Maps
Man sollte hier darauf achten, nicht versehentlich auf der Autobahn zu landen. Die grünen »Elbasan«- und »Tirana«-Schilder sind also kein guter Richtungsweiser. Die blauen Schilder entlang der alten Überlandstrasse verweisen meist nur auf das nächstgrössere Dorf und helfen nicht viel weiter. Tendenziell die flachere Route bevorzugen und bei Bedarf die nächstbeste Person fragen.
Die letzten rund 30 Kilometer mit den letzten 400 Höhenmetern von der Abzweigung bei Krraba, wo die Strecke zum Autobahntunnel abgeht (Fahrverbot für Fahrräder) sind fast verkehrsfrei, da die Masse die schnellere neue Route fährt. Auf der anderen Seite in der Ebene westlich von Elbasan gibt es Nebenstrassen, die sich gut eignen, um der verkehrsbelasteten Hauptstrasse auszuweichen (beim zweiten Kreisel links).
Elbasan durchquert man möglichst zentral – die Umfahrungsstrasse ist weniger hübsch.
Von Elbasan nach Korça kann man die Route über Gramsh wählen, wenn man dem Verkehr ausweichen möchte. Man vermeidet so auch Passfahrten, macht aber trotzdem viele Höhenmeter. Bis Gramsh ist die Strasse neu und überdimensioniert. Danach führt die Strecke durch teilweise sehr menschenarmes Bergland und eindrückliche Schluchten entlang des Devoll-Flusses. Hier werden aktuell auch Staudämme gebaut, was zu kurzzeitigen Strassensperrungen, Bauverkehr und Strassenschäden führen kann. Die Strasse ist bis zum Abschluss der Bauarbeiten nicht durchgehend asphaltiert und stellenweise in schlechtem Zustand.
Die Strecke von Elbasan nach Pogradec via Librazhd ist recht verkehrsreich, wobei auch Schwerverkehr dazugehört. Die Strasse durchs Shkumbintal ist eher schmal und kurvenreich – etwas Auf-und-Ab gehört auch dazu. Ab Qukës geht es dann in 16 Kilometern die letzten 500 Meter bis zum Qafë Thana hoch (937 m; zum Grenzübergang nach Mazedonien geht es nochmals 100 Meter rauf). Der letzte Teil der Passstrasse ist recht breit ausgebaut– der weniger breite Abschnitt zwischen Qukës und Prrënjas könnte man auf teilweise unasphaltierten Nebenstrassen über Golik umfahren (von hier könnte man auch auf Pisten durch die Berge nach Pogradec gelangen). Die Ostseite am Qafë Thana ist ebenfalls gut ausgebaut (240 Höhenmeter). Danach geht es am Ohridsee auf neuer Strasse nach Pogradec – etwas weniger Schwerverkehr hier.
Südlich von Pogradec ist nochmals ein rund 200 Meter hoher Anstieg zu überwinden. Für den steilen Aufstieg zum Qafa Plloça bietet sich aktuell eventuell die alte Strasse als Alternativroute an. 2018 wurde die Passstrasse ausgebaut und auch etwas verbreitert. Kurz vor dem Anstieg geht nach einer Linkskurve die neue Strasse rechts ab. Auf der Südseite geht es ohne grossen Höhenunterschied in die Ebene von Korça über – die Strasse ist recht breit, aber halt die Hauptverkehrsachse der Region. Wer direkt nach Griechenland will, kann nach ein paar Kilometern abzweigen und der Ebene auf einer Nebenstrasse am Ostrand folgen. Wer nach Korça möchte, kann sich auch etwas mühsam auf Nebenwegen durch die Ebene durchschlagen.
Zwischen Rrogozhina und Lushnja fehlt mehrheitlich eine Parallelstrasse zur Schnellstrasse. Der unasphaltierte »Pannenstreifen« ist kein guter Ersatz. Feldwege in der Ebene sind hier eine bessere Alternative, auch wenn sie nicht der direkten Route folgen.
Im Abschnitt zwischen Lushnja und Ardenica ist die Situation gleichschlecht: Es gibt keine ordentlichen Parallelstrassen zur Schnellstrasse. Wiederum muss man sich auf Feldwegen im Zickzack einen Weg durch die Ebene suchen. Ab Ardenica (Kreisverkehr) kann man auf die alte Strasse ausweichen. Eine gute Alternative hier ist es, von Lushnja zuerst nach Süden in Richtung Berat zu fahren und dann der Strasse Fier–Berat zu folgen.
Die Umfahrung der Schnellstrasse auf verkehrsarmer Route (Route auf Google Maps) führt vom Kreisverkehr bei Tërbuf südlich der Shkumbinbrücke nach Westen. Bei Divjaka ist ein Abstecher in den Nationalpark an der Küste empfehlenswert (Strand und Nationalpark mit Wald und Lagune). Vom Städtchen Divjaka geht es nach Süden (alternativ vom Strand aus auf unasphaltierter Strasse nach Süden, bis man wieder auf Asphalt trifft). In Babunja verlässt man die asphaltierte Strasse und hält weiter nach Süden. Im Dorf Agim erreicht man wieder den Asphalt. Südlich von Libofsha trifft man dann auf die Eisenbahn. Bei Mbrostar erreicht man wieder die Nationalstrasse, der man über die Seman-Brücke nach Fier hinein folgt.
Von Lushnja nach Berat führt eine neu ausgebaute Strasse, die genug Raum lässt für den mittelstarken Verkehr und Fahrräder. Aber wie oben erwähnt, ist Lushnja schwer zu erreichen. Lushnja und die dorthin führenden Schnellstrassen lassen sich weiträumig umfahren: Man folgt der oben beschriebenen Route via Divjaka nach Fier bis zum Dorf Babunja, hält dort aber nach Osten, immer dem Asphalt folgend bis Fier-Shegan (Route auf Google Maps).
Weniger Verkehr als auf der Hauptstrasse von Lushnja nach Berat gibt es auf der weniger guten Strasse von Fier nach Berat. Eine naturnahe Variante zur Hauptstrasse ist, von Fier-Shegan (ein kleines Dorf südlich von Lushnja) auf Nebenstrassen nach Kuçova und von dort auf Feldwegen nach Berat zu fahren: etwas weiter, aber abgesehen von den ersten vier Kilometern bis Fier-Shegan abseits der Hauptstrassen.
Die beste Route für die Anfahrt nach Berat sind neue Nebenstrassen von Nordosten: Eine Route führt von Elbasan über Cërrik, Gostim und Mollas durchs Devoll-Tal nach Kuçova. Die andere Route ist etwas anstrengender und führt durch die landschaftlich abwechslungsreiche, hügelige Dumreja von Cërrik über Bellsh nach Kuçova.
Südlich von Berat führt es für Asphaltliebhaber in eine Sackgasse. Die Osumtal ist bergig – die Landschaft entschädigt sicherlich für die Anstrengungen – und auch die Asphaltstrasse durchs Osum-Tal nach Poliçan und Çorovoda ist kaum je flach: Fast immer führt die Strasse in ständigem Auf-und-Ab hoch über dem Fluss entlang. Die Routen von Berat nach Këlcyra und von Çorovoda nach Süden sind komplett unasphaltiert und anstrengend, die Gegend nur schwach bewohnt.
Zwischen Levan und Vlora nutzt der meiste Verkehr die Autobahn. Radfahrer nehmen wiederum die alte Strasse etwas östlich. Im Gegensatz zur Autobahn ist dieser Weg mit ein paar Höhenmetern verbunden, die aber durch hübsche Olivenhaine führen. Am nördlichen Stadteingang von Vlora wird es nochmals eng bei reichlich Verkehr.
Die Schnellstrasse von Levan nach Tepelena ist nur für Radfahrer geeignet, die es nicht stört, von rasenden Autos überholt zu werden – ausserdem ist die Strecke von Fier nach Levan eng und verkehrsreich. Wir empfehlen, über die alte Strasse von Fier über Ballsh nach Tepelena fahren. Diese Route ist mit reichlich Höhenmetern verbunden. Bei Frater vereinigen sich die alte und die neue Strasse.
Von Memaliaj über Tepelena nach Gjirokastra nimmt der Verkehr tendenziell zu und die Landschaft lässt wenig Raum für Fahrradfahrer. In Tepelena besser den Hügel hoch und durch die Stadt hindurch fahren. Danach ist es eher etwas eng, bis sich das Drinostal wieder weitet. Zwischen Gjirokastra und der griechischen Grenze (Kakavija) ist die Strasse breit und flach, aber der Verkehr auch schneller.
Zwischen Gjirokastra und Saranda liegt ein 600 Meter hoher Pass. Für den Aufstieg von Westen bietet sich die nicht durchgehend asphaltierte Strecke über Delvina an, die weniger steil ist und viel weniger Verkehr aufweist.
Von Vlora nach Saranda ist man auf die eher schmale Küstenstrasse angewiesen. Im Hochsommer kann der Verkehr auf der kurvenreichen Strasse stark zunehmen. Zu beachten ist, dass die zumal sehr steile Strasse nebst dem über 1000 Meter hohem Llogara-Pass noch viele weitere Höhenmeter in den Hügeln hoch über der Küste aufweist – die sensationelle Küstenlandschaft gibt es nicht umsonst.
Alle anderen Strassen weisen kaum Verkehr auf und können problemlos befahren werden.
Ein Highlight ist natürlich letztgenannte Route, wobei das Stück nicht im Sattel mit der Fähre am eindrücklichsten ist). Von Milot über Rubik nach Rrëshen kann man auf die alte Strasse ausweichen (Nordseite des Flusses). Wer in Richtung Mat möchte, hat keine richtige Alternative zur Hauptverkehsachse, die in diesem Abschnitt nicht zur Autobahn ausgebaut ist. Zwischen Kukës und der Grenze bei Prizren gibt es stellenweise keine Parallelstrasse neben der Autobahn – oft finden sich aber Reste der alten Strasse (meist in schlechtem Zustand) oder Nebenwege.
Eine
sichere Alternative ist der Grenzübergang Qafa e Prushit zwischen Kruma
und Gjakova. Abgesehen von der Hochsaison im Sommer ist hier aber meist
nur wenig Verkehr.
Die Strecken in die Dörfer in den Albanischen Alpen sind ebenfalls problemlos befahrbar, auch wenn die Kondition stark gefordert ist. Die Strassen nach Valbona und von Han i Hotit nach Vermosh sind asphaltiert, ebenso die Strecke von Koplik nach Theth bis Boga und den Pass hoch. Alle unasphaltierten Strecken sind meist in schlechtem Zustand und nur schwierig zu befahren.
YouTube-Video einer Tour von Kukës nach Norden und zurück via Kosovo
(Eindrücke von Strassenverhältnissen, Verkehr etc.)
Routenvorschläge
Radroute Montenegro – Shkodra – Tirana
Volker Grundmann hat übersichtliche Radkarten für die Küstenebene nördlich von Tirana bis zur montenegrinischen Grenze erstellt. Darin sind vorzüglich diverse Routenoptionen verzeichnet: eine optimale Strecke, eine Bummelstrecke durch die Natur, anspruchsvollere Bergrouten. Diese Karten können über uns bezogen werden.Wichtige Hinweise:
- Zwischen Shkodra und Tirana nicht auf den neuen Schnellstrassen fahren (die von Google für Autos bevorzugte Strecke)!
- Montenegrinische Grenze bis Shkodra: Hauptstrasse ok – zum Teil gut Verkehr, aber kein Problem
- Shkodra nach Lezha: empfohlen über Vau-Deja und Kallmet am Fuss der Berge; etwas direkter, aber stellenweise mehr Verkehr auf der Route Bushat – Gjadër – Lezha
- Lezha nach Fushë-Kruja: direkte Route auf der alten Strasse am Fuss der Berge über Milot und Laç
- Fushë-Kruja nach Tirana: empfohlen über Nebenstrassen und Wege östlich parallel zur SH1
Radrouten von Tirana in den Süden
Der naheliegende Weg von Tirana über Durrës nach Südalbanien führt durch flache Ebenen mit viel Verkehr, Industrie und Gewerbegebieten. Abgesehen von einem kurzen Stück am Meer gibt es wenig Reizvolles. Diese Strecke drängt sich also nur auf, wenn man nach Durrës oder dort ans Meer möchte oder Dieselluft einigen zusätzlichen Höhenmetern vorzieht.Eine neue, gute Alternative für Fahten nach Südalbanien ist die Route über Elbasan. Dank neu durchgehender Autobahn ist man auf der Landstrasse von Tirana nach Elbasan kaum mehr Verkehr ausgesetzt. Die Landschaft ist reizvoll, führt aber auch über den 800 Meter hohen, steilen Krraba-Pass. Von Elbasan kann man – meist auf Nebenstrassen – über Cërrik und die Dumreja nach Berat, Fier und weiter nach Vlora oder Gjirokastra fahren.
Ab Bradashesh am Fusse des Passes gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder beim Kreisel nach der Eisenbahn links nach Elbasan, dort durch die Stadt und im Süden über den Fluss und an dessem Südufer nach Cërrik. Etwas kürzer, aber verkehrsreicher ist die Strecke am Nordufer des Shkumbin: Gerade vor der Eisenbahn rechts ab. Nach zwei Kilometern trifft man auf die Hauptstrasse, die die Eisenbahnstrecke auf einer grossen Brücke quert. Es folgen acht Kilometer Hauptstrasse bis Papër, dann bald die Abzweigung nach Cërrik.
Ab Cërrik gibt es zwei Routen nach Kuçova: Enweder durch die hügelige Dumreja via Belsh auf guten, frischen Strassen. Oder weiter südlich am Südufer des Devoll via Mollas.
Ab Kuçova kann man Berat ansteuern oder direkt in Richtung Fier weiterfahren. In Richtung Gjirokastra geht es kurz vor Fier bei Patos nach Süden ab. Wer nach Vlora möchte, fährt geradeaus weiter.
Radroute Hafen Durrës – Tirana
Zwischen Durrës und Tirana gibt es durchgehend Nebenstrassen parallel zur Autobahn. Die direkteste Verbindung verläuft über weite Strecken parallel zur Autobahn oder über andere recht verkehrsreiche Hauptstrassen. Eine Alternativroute ist etwas weiter, versucht aber dem Verkehr weitmöglichst auszuweichen. Eine weitere Route führt durchs Erzen-Tal weiter südlich weitgehend auf Naturwegen und kleinen Nebenstrassen mit Ausweichoptionen auf die Hauptstrasse bei Stücken, die mit Gepäck nicht passierbar sind. Allenfalls kan man im Erzen-Tal auch durchgehend auf der Hauptstrasse fahren, die aktuell (2017) wegen schlechter Strassenqualität nur wenig Verkehr aufweist.Routen auf Google Maps
- Route rot (Express): direkt, einiges Verkehr, entlang Autobahn
- Route grün (Bummelstrecke): im Grünen, teilweise über Feldwege
- Route lila (Erzen-Tal): nicht mit viel Gepäck empfohlen, ungetestet
Radroute Hafen Durrës – Rrogozhina
Für die Strecke von Durrës nach Süden benötigt man auch wieder Alternativen zur Autobahn. Der Verkehr in der Region ist nicht allzu stark, abgesehen vom Hochsommer, wenn die Strände aus allen Nähten platzen. Dann empfiehlt es sich, möglichst weit weg vom Strand und dem Verkehrschaos zu fahren. Die direkteste Verbindung verläuft wiederum über weite Strecken parallel zur Autobahn mit entsprechend Lärm und Dreck – leider sind in einigen Bereichen südlich von Kavaja die Paraellelstrassen noch nicht durchgehend fertiggebaut, so dass man etwas am Strassenrand improvisieren muss (Update 2018: vielleicht auch nicht durchgehend asphaltiert – aber einen durchgehenden Weg parallel zur Autobahn ist vorhanden – aktuell notwenidg, das Rad über eine Fussgängerüberführung zu tragen). Eine Alternativroute macht einen weiten Bogen nach Westen entlang der Küste und tollen Landschaften mit einem kurzen Schiebestück am Strand und einigen Feldwegpassagen. Drei weitere Routen führen auf direkterer Route abseits der Autobahn mit mehr oder weniger Asphalt nach Süden: zwei in der Ebene westlich von Kavaja durch die Dörfer respektive auf Nebenstrecken, eine östlich der Küstenebene durch die Hügel, fast durchgehend auf Naturwegen.Routen auf Google Maps
- Route rot (Express): direkt, einiges Verkehr – zwischen Kavaja und Rrogozhina an den markierten Stellen eventuell noch keine fertige Parallelstrasse
- Route gelb (Beach & Hills): interessanter Umweg durch hübsche Landschaft am Meer entlang, Naturwege, zwei Campingplätze am Strand, einige Höhenmeter und Fahrradtragen am Strand inklusive
- Route braun (durch die Felder): direktere Alternativen ohne unnötige Höhenmeter – dick braun führt durch lebhafte Dörfer, dünn braun recht abgelegen auf viel Naturstrasse
- Route grün (Berge): nicht mit viel Gepäck und nur bei gutem Wetter empfohlen, ungetestet: einiges an Höhenmeter und zum Teil nur einfache Wanderwege
Radroute Tirana – Elbasan
Die Strasse ist mit einigen Unannehmlichkeiten verbunden: Der Krraba-Pass ist über 800 Meter hoch. Seitdem die Autobahn fertiggebaut wurde, fährt man aber auf ruhiger Landstrasse. Bis zum Beginn der steilen Passstrasse fährt auch regelmässig ein städtischer Bus – die Station ist als »Lapidar« bekannt –, womit man sich einige Höhenmeter spart.Man sollte hier darauf achten, nicht versehentlich auf der Autobahn zu landen. Die grünen »Elbasan«- und »Tirana«-Schilder sind also kein guter Richtungsweiser. Die blauen Schilder entlang der alten Überlandstrasse verweisen meist nur auf das nächstgrössere Dorf und helfen nicht viel weiter. Tendenziell die flachere Route bevorzugen und bei Bedarf die nächstbeste Person fragen.
Die letzten rund 30 Kilometer mit den letzten 400 Höhenmetern von der Abzweigung bei Krraba, wo die Strecke zum Autobahntunnel abgeht (Fahrverbot für Fahrräder) sind fast verkehrsfrei, da die Masse die schnellere neue Route fährt. Auf der anderen Seite in der Ebene westlich von Elbasan gibt es Nebenstrassen, die sich gut eignen, um der verkehrsbelasteten Hauptstrasse auszuweichen (beim zweiten Kreisel links).
Radroute Rrogozhina – Elbasan – Qafë-Thana – Pogradec – Korça
Im ersten Abschnitt zwischen Rrogozhina und Elbasan gibt es immer wieder die Möglichkeit, auf Nebenstrassen am Südufer des Shkumbin auszuweichen. Auf der Hauptstrasse, der »Paneuropäischen Verkehrsaches VIII« fahren viele Lastwagen, aber dank ausreichender Strassenbreite fährt man hier recht problemlos. Auch die Ortsdurchfahrten durch Rrogozhina und Peqin sind gemütlicher als die Umfahrungen.Elbasan durchquert man möglichst zentral – die Umfahrungsstrasse ist weniger hübsch.
Von Elbasan nach Korça kann man die Route über Gramsh wählen, wenn man dem Verkehr ausweichen möchte. Man vermeidet so auch Passfahrten, macht aber trotzdem viele Höhenmeter. Bis Gramsh ist die Strasse neu und überdimensioniert. Danach führt die Strecke durch teilweise sehr menschenarmes Bergland und eindrückliche Schluchten entlang des Devoll-Flusses. Hier werden aktuell auch Staudämme gebaut, was zu kurzzeitigen Strassensperrungen, Bauverkehr und Strassenschäden führen kann. Die Strasse ist bis zum Abschluss der Bauarbeiten nicht durchgehend asphaltiert und stellenweise in schlechtem Zustand.
Die Strecke von Elbasan nach Pogradec via Librazhd ist recht verkehrsreich, wobei auch Schwerverkehr dazugehört. Die Strasse durchs Shkumbintal ist eher schmal und kurvenreich – etwas Auf-und-Ab gehört auch dazu. Ab Qukës geht es dann in 16 Kilometern die letzten 500 Meter bis zum Qafë Thana hoch (937 m; zum Grenzübergang nach Mazedonien geht es nochmals 100 Meter rauf). Der letzte Teil der Passstrasse ist recht breit ausgebaut– der weniger breite Abschnitt zwischen Qukës und Prrënjas könnte man auf teilweise unasphaltierten Nebenstrassen über Golik umfahren (von hier könnte man auch auf Pisten durch die Berge nach Pogradec gelangen). Die Ostseite am Qafë Thana ist ebenfalls gut ausgebaut (240 Höhenmeter). Danach geht es am Ohridsee auf neuer Strasse nach Pogradec – etwas weniger Schwerverkehr hier.
Südlich von Pogradec ist nochmals ein rund 200 Meter hoher Anstieg zu überwinden. Für den steilen Aufstieg zum Qafa Plloça bietet sich aktuell eventuell die alte Strasse als Alternativroute an. 2018 wurde die Passstrasse ausgebaut und auch etwas verbreitert. Kurz vor dem Anstieg geht nach einer Linkskurve die neue Strasse rechts ab. Auf der Südseite geht es ohne grossen Höhenunterschied in die Ebene von Korça über – die Strasse ist recht breit, aber halt die Hauptverkehrsachse der Region. Wer direkt nach Griechenland will, kann nach ein paar Kilometern abzweigen und der Ebene auf einer Nebenstrasse am Ostrand folgen. Wer nach Korça möchte, kann sich auch etwas mühsam auf Nebenwegen durch die Ebene durchschlagen.
Radroute Rrogozhina – Fier
Dieser Streckenabschnitt ist eines der grossen Sorgenkinder für Radfahrer: Die direkte Route ist mehrheitlich verkehrsreiche Schnellstrasse und sollte unbedingt gemieden werden. Wer nicht bereit ist, auf Nebenwegen, die zum Teil unasphaltiert sind, weite Umwege zu fahren, sollte in Betracht ziehen, sein Rad in den Bus zu verladen. Eine gute Alternative ist, von Tirana über Elbasan nach Berat und weiter nach Fier zu fahren (siehe oben) – ansonsten die unten beschriebene Umfahrungsroute, die durchaus sehenswert ist.Zwischen Rrogozhina und Lushnja fehlt mehrheitlich eine Parallelstrasse zur Schnellstrasse. Der unasphaltierte »Pannenstreifen« ist kein guter Ersatz. Feldwege in der Ebene sind hier eine bessere Alternative, auch wenn sie nicht der direkten Route folgen.
Im Abschnitt zwischen Lushnja und Ardenica ist die Situation gleichschlecht: Es gibt keine ordentlichen Parallelstrassen zur Schnellstrasse. Wiederum muss man sich auf Feldwegen im Zickzack einen Weg durch die Ebene suchen. Ab Ardenica (Kreisverkehr) kann man auf die alte Strasse ausweichen. Eine gute Alternative hier ist es, von Lushnja zuerst nach Süden in Richtung Berat zu fahren und dann der Strasse Fier–Berat zu folgen.
Die Umfahrung der Schnellstrasse auf verkehrsarmer Route (Route auf Google Maps) führt vom Kreisverkehr bei Tërbuf südlich der Shkumbinbrücke nach Westen. Bei Divjaka ist ein Abstecher in den Nationalpark an der Küste empfehlenswert (Strand und Nationalpark mit Wald und Lagune). Vom Städtchen Divjaka geht es nach Süden (alternativ vom Strand aus auf unasphaltierter Strasse nach Süden, bis man wieder auf Asphalt trifft). In Babunja verlässt man die asphaltierte Strasse und hält weiter nach Süden. Im Dorf Agim erreicht man wieder den Asphalt. Südlich von Libofsha trifft man dann auf die Eisenbahn. Bei Mbrostar erreicht man wieder die Nationalstrasse, der man über die Seman-Brücke nach Fier hinein folgt.
Radrouten nach Berat
Nach Berat führen eher verkehrsreiche oder bergige Strassen.Von Lushnja nach Berat führt eine neu ausgebaute Strasse, die genug Raum lässt für den mittelstarken Verkehr und Fahrräder. Aber wie oben erwähnt, ist Lushnja schwer zu erreichen. Lushnja und die dorthin führenden Schnellstrassen lassen sich weiträumig umfahren: Man folgt der oben beschriebenen Route via Divjaka nach Fier bis zum Dorf Babunja, hält dort aber nach Osten, immer dem Asphalt folgend bis Fier-Shegan (Route auf Google Maps).
Weniger Verkehr als auf der Hauptstrasse von Lushnja nach Berat gibt es auf der weniger guten Strasse von Fier nach Berat. Eine naturnahe Variante zur Hauptstrasse ist, von Fier-Shegan (ein kleines Dorf südlich von Lushnja) auf Nebenstrassen nach Kuçova und von dort auf Feldwegen nach Berat zu fahren: etwas weiter, aber abgesehen von den ersten vier Kilometern bis Fier-Shegan abseits der Hauptstrassen.
Die beste Route für die Anfahrt nach Berat sind neue Nebenstrassen von Nordosten: Eine Route führt von Elbasan über Cërrik, Gostim und Mollas durchs Devoll-Tal nach Kuçova. Die andere Route ist etwas anstrengender und führt durch die landschaftlich abwechslungsreiche, hügelige Dumreja von Cërrik über Bellsh nach Kuçova.
Südlich von Berat führt es für Asphaltliebhaber in eine Sackgasse. Die Osumtal ist bergig – die Landschaft entschädigt sicherlich für die Anstrengungen – und auch die Asphaltstrasse durchs Osum-Tal nach Poliçan und Çorovoda ist kaum je flach: Fast immer führt die Strasse in ständigem Auf-und-Ab hoch über dem Fluss entlang. Die Routen von Berat nach Këlcyra und von Çorovoda nach Süden sind komplett unasphaltiert und anstrengend, die Gegend nur schwach bewohnt.
Radroute von Fier nach Vlora
Die ersten acht Kilometer vom südlichen Stadtrand bis Levan sind eng und mit einem steilen Anstieg verbunden. Zwischenzeitlich umfährt zwar ein Teil des Durchgangsverkehrs Fier weiträumig auf der neuen Umfahrung, aber hier kann es noch immer eng werden. Wer diese unschöne Passage vermeiden will, muss auf unasphaltierte Nebenstrassen ausweichen. Eine Alternative ist ein Ausflug zur antiken Stätte Apollonia, die zehn Kilometer westlich von Fier liegt. Vom Dorf Pojan kann man auf Feldwegen am Hügelfuss entlang nach Levan gelangen.Zwischen Levan und Vlora nutzt der meiste Verkehr die Autobahn. Radfahrer nehmen wiederum die alte Strasse etwas östlich. Im Gegensatz zur Autobahn ist dieser Weg mit ein paar Höhenmetern verbunden, die aber durch hübsche Olivenhaine führen. Am nördlichen Stadteingang von Vlora wird es nochmals eng bei reichlich Verkehr.
Radrouten in Südalbanien
Im hügeligen Südalbanien gibt es oft keine Alternativen zu den Hauptverkehrsstrassen. Man muss sich die Routen also mit allen anderen Verkehrsteilnehmern teilen. Der Verkehr ist meist mässig, die Strassen aber doch oft nicht besonders breit. Gerade in den Steigungen und engen Kurven kann es schon mal unangenehm werden.Die Schnellstrasse von Levan nach Tepelena ist nur für Radfahrer geeignet, die es nicht stört, von rasenden Autos überholt zu werden – ausserdem ist die Strecke von Fier nach Levan eng und verkehrsreich. Wir empfehlen, über die alte Strasse von Fier über Ballsh nach Tepelena fahren. Diese Route ist mit reichlich Höhenmetern verbunden. Bei Frater vereinigen sich die alte und die neue Strasse.
Von Memaliaj über Tepelena nach Gjirokastra nimmt der Verkehr tendenziell zu und die Landschaft lässt wenig Raum für Fahrradfahrer. In Tepelena besser den Hügel hoch und durch die Stadt hindurch fahren. Danach ist es eher etwas eng, bis sich das Drinostal wieder weitet. Zwischen Gjirokastra und der griechischen Grenze (Kakavija) ist die Strasse breit und flach, aber der Verkehr auch schneller.
Zwischen Gjirokastra und Saranda liegt ein 600 Meter hoher Pass. Für den Aufstieg von Westen bietet sich die nicht durchgehend asphaltierte Strecke über Delvina an, die weniger steil ist und viel weniger Verkehr aufweist.
Von Vlora nach Saranda ist man auf die eher schmale Küstenstrasse angewiesen. Im Hochsommer kann der Verkehr auf der kurvenreichen Strasse stark zunehmen. Zu beachten ist, dass die zumal sehr steile Strasse nebst dem über 1000 Meter hohem Llogara-Pass noch viele weitere Höhenmeter in den Hügeln hoch über der Küste aufweist – die sensationelle Küstenlandschaft gibt es nicht umsonst.
Alle anderen Strassen weisen kaum Verkehr auf und können problemlos befahren werden.
Radrouten in Nordostalbanien
Wer mit dem Rad in Richtung Kosovo fahren möchte, braucht eine gute körperliche Verfassung, sind doch mehere Pässe und viele Kilometer zu überwinden. Da der Verkehr sich auf die Autobahn »Rruga e Kombit« konzentriert, sind die anderen Routen (Rrëshen – Fushë-Arrëz – Kukës, Vau-Deja – Puka – Fushë-Arrëz – Kukës [guter Asphalt], Vau-Deja – Fähre in Koman und Fähre in Fierza – Bajram Curri) sehr ruhig, immer wieder über weite Strecken aber auch in schlechtem Zustand.Ein Highlight ist natürlich letztgenannte Route, wobei das Stück nicht im Sattel mit der Fähre am eindrücklichsten ist). Von Milot über Rubik nach Rrëshen kann man auf die alte Strasse ausweichen (Nordseite des Flusses). Wer in Richtung Mat möchte, hat keine richtige Alternative zur Hauptverkehsachse, die in diesem Abschnitt nicht zur Autobahn ausgebaut ist. Zwischen Kukës und der Grenze bei Prizren gibt es stellenweise keine Parallelstrasse neben der Autobahn – oft finden sich aber Reste der alten Strasse (meist in schlechtem Zustand) oder Nebenwege.
Straße nach Theth |
Die Strecken in die Dörfer in den Albanischen Alpen sind ebenfalls problemlos befahrbar, auch wenn die Kondition stark gefordert ist. Die Strassen nach Valbona und von Han i Hotit nach Vermosh sind asphaltiert, ebenso die Strecke von Koplik nach Theth bis Boga und den Pass hoch. Alle unasphaltierten Strecken sind meist in schlechtem Zustand und nur schwierig zu befahren.
YouTube-Video einer Tour von Kukës nach Norden und zurück via Kosovo
(Eindrücke von Strassenverhältnissen, Verkehr etc.)
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Thema Radreisen in Albanien sind im Radreise-Wiki, bei fahrrad-abenteuer-reisen.de und bei albanien.ch zu finden. Allgemeine Reiseinformationen und Einreisebestimmungen für Albanien gibt es bei Wikivoyage und beim Auswärtigen Amt.Sollten dir darüber hinaus interessante Tipps und Hinweise für Radreisen durch Albanien einfallen, würde ich mich freuen, wenn du sie hier in den Kommentaren oder im oben verlinkten Radreise-Wiki und bei Wikivoyage ergänzt.
Oh Albanien, klingt auch spannend! Wir fahren meist mit dem Rad bis zu unserem Stamm Hotel Seis am Schlern, das ist Urlaub pur.
AntwortenLöschenHi, ich beschäftige mich seit einer gewissen Zeit mit besonderen Reisezielen in Europa. Hier liegt Albanien auch weit oben auf meiner Liste. Ist auf jeden Fall noch nicht überlaufen und es gibt vieles zu entdecken.
AntwortenLöschenAndere Länder, andere Radfahrbedingungen. Wenn man seine Ansprüche herunterschraubt und sich auf das Wesentliche konzentriert, klappt es auch. Danke für die Tipps, welche Straßen man meiden sollte. Weiterhin viel Spaß und immer vollen Reifen.
AntwortenLöschenVlG
Jens von Haustier-Experten
Hallo, wo und wie kann ich die von Volker Grundmann erstellten Karten für Routen im Norden beziehen? Danke, Daniela
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