Durchs Gebirge nach Erzurum
Entgegen aller Berichte, ist die Straße entlang der Küste von Georgien in die Türkei sehr wenig befahren, was vielleicht daran liegt, dass ich sehr früh am Morgen unterwegs bin. Die Sonne steht noch so tief hinter dem Gebirge, dass ich mit Blick auf die Küste lange im kühlen Schatten fahren kann.
vor dem Grenzübergang in die Türkei |
Der Grenzübertritt in die Türkei gestaltet sich problemlos. Mit dem Fahrrad fahre ich einfach an der endlosen Schlange genervter Autofahrer und dem Pulk wartender Fußgänger vorbei. Die beiden für die Abfertigung zuständigen Grenzbeamten sehen mein Fahrrad und fragen mich aus Routine trotzdem beide nach den Fahrzeugpapieren. Anschließend springe ich erst einmal ins Meer.
Polizei-Attrappen stehen hier öfter herum. (Wäre vielleicht auch mal eine Idee für die CDU, von wegen "gefühlter Sicherheit" und so.) |
Nach einer Mittagspause in der kleinen Küstenstadt Hopa fahre ich ins Gebirge und kurbele mich bei schwüler Hitze bis Artvin, der vorerst letzten größeren Ortschaft, den Berg hinauf. Am späten Nachmittag dort angekommen, packt mich der Ehrgeiz und ich entschließe mich noch zwei Stunden weiter zu fahren und mir dann auf der weiteren Höhe einen Zeltplatz zu suchen, was sich später als eine schlechte Entscheidung herausstellen wird.
Nach etwa einer Stunde steilster Serpentinen wird klar, dass vor Sonnenuntergang keine gute Gelegenheit für ein Nachtlager mehr kommen wird, denn links und rechts der Straße finden sich lediglich steile Felswände. Wieder ins Tal hinunter zu fahren, kommt allerdings auch nicht mehr in Frage. Also schlafe ich unter einer Brücke zwischen zwei Tunneln inmitten haufenweise abgekippter Auto- und LKW-Reifen, dafür aber mit einem tollen Blick auf einen Stausee. Weil es stürmisch ist, baue ich mir mit den Autoreifen einen Windschutz für das Zelt.
Die Weiterfahrt am nächsten Morgen bereitet mir nach etwa 30 Kilometern in der brennenden Sonne plötzlich Unbehagen, denn die auf der Karte eingezeichneten Ortschaften entpuppen sich jeweils als einige wenige Hütten weit oben im Hang. Ich sehe keine Menschen, keine Läden oder sonstige Infrastruktur und kann nicht abschätzen wie lange sich diese Situation mitten im Gebirge noch fortsetzen wird. Mit begrenzten Vorräten macht das nervös. Zudem reihen sich Tunnel an Tunnel und ich muss feststellen dass mein Rücklicht defekt ist. Glücklicherweise habe ich zumindest noch eine kleine akkubetriebene Leuchte dabei. Teilweise fahre ich durch zwei-Kilometer lange Tunnel die so staubig sind, dass ich kaum etwas sehen, geschweigedenn richtig atmen kann. Zu allem Überfluss beginnt nun auch mein Handgelenk so sehr zu schmerzen, dass ich damit kaum noch den Lenker halten kann. Mein Wasserkonsum ist enorm. Es ist gar nicht möglich so viel zu trinken wie der Körper ausschwitzen möchte.
Nach etwa einer Stunde steilster Serpentinen wird klar, dass vor Sonnenuntergang keine gute Gelegenheit für ein Nachtlager mehr kommen wird, denn links und rechts der Straße finden sich lediglich steile Felswände. Wieder ins Tal hinunter zu fahren, kommt allerdings auch nicht mehr in Frage. Also schlafe ich unter einer Brücke zwischen zwei Tunneln inmitten haufenweise abgekippter Auto- und LKW-Reifen, dafür aber mit einem tollen Blick auf einen Stausee. Weil es stürmisch ist, baue ich mir mit den Autoreifen einen Windschutz für das Zelt.
Mein etwas ungewöhnlicher Zeltplatz unter einer Brücke zwischen zwei Tunneln mit Blick auf einen Stausee |
Die Weiterfahrt am nächsten Morgen bereitet mir nach etwa 30 Kilometern in der brennenden Sonne plötzlich Unbehagen, denn die auf der Karte eingezeichneten Ortschaften entpuppen sich jeweils als einige wenige Hütten weit oben im Hang. Ich sehe keine Menschen, keine Läden oder sonstige Infrastruktur und kann nicht abschätzen wie lange sich diese Situation mitten im Gebirge noch fortsetzen wird. Mit begrenzten Vorräten macht das nervös. Zudem reihen sich Tunnel an Tunnel und ich muss feststellen dass mein Rücklicht defekt ist. Glücklicherweise habe ich zumindest noch eine kleine akkubetriebene Leuchte dabei. Teilweise fahre ich durch zwei-Kilometer lange Tunnel die so staubig sind, dass ich kaum etwas sehen, geschweigedenn richtig atmen kann. Zu allem Überfluss beginnt nun auch mein Handgelenk so sehr zu schmerzen, dass ich damit kaum noch den Lenker halten kann. Mein Wasserkonsum ist enorm. Es ist gar nicht möglich so viel zu trinken wie der Körper ausschwitzen möchte.
Dafür ist die Gegend überwältigend. Ein riesiger türkisfarbener Fluß zieht sich durch die endlosen Schluchten und die Täler bilden immer wieder große Seen. Keine Kamera schafft es diese Eindrücke festzuhalten.
Ein türkisfarbener Fluß zieht sich durch die Bergkette. |
endlich auftanken... |
...und ermutigt weiter zur zweiten Tagesetappe |
mit überwältigenden Panoramen |
leichte Abfahrt in der Nachmittagshitze |
Die Straße zieht sich durch tiefe Schluchten... |
...und entlang erfrischender Gebirgsbäche. |
Gegen Abend rolle ich in ein grünes Tal das sich auf etwa 1000 Höhenmetern befindet und entdecke dort eine kleine Oase zum zelten.
In einem grünen Tal findet sich ein toller Zeltplatz. |
Am nächsten Tag muss ich es auf 2100 Höhenmeter schaffen, um anschließend nach Erzurum reinfahren zu können. Die letzten 40 Kilometer rollen wunderbar über das nun flache Land auf einer ausgezeichnet asphaltierten und breiten Straße mit wenig Verkehr. Am Nachmittag komme Ich in der Stadt an und treffe dort Micha, der nun seit etwa fünf Wochen alleine unterwegs war. Nach einer eintägigen Erholungspause geht es von dort gemeinsam weiter Richtung Iran.
Die letzte Steigung ist geschafft. |
Noch eine kurze Teepause, ... |
...vor der Einfahrt in die Stadt. |
Siehe auch Michas Blogbeitrag zu dieser Etappe: Ostanatolien und Ankunft an der iranischen Grenze
es freut mich total, dass es doch recht gut läuft und ihr jetzt zusammen weiter fahrt. Alles Gute euch beiden!! Annette
AntwortenLöschenBeeindruckende Landschaft. Ich wünsche Euch ebenfalls alles Gute :-)
AntwortenLöschenBeeindruckende Bilder, toller Beitrag.
AntwortenLöschenDer türkisfarbene Seen erinnert mich an die klaren Bergseen in der Nahe von meinem Hotel Axamer Lizum im Tiroler Bergland aus dem letzten Urlaub.
Auch hier beeindruckende Natur.
Alles Gute
LG Hübi