Mit Trekking- und Lastenrad durch Südostasien – Vietnam, Laos, Kambodscha
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durch Laos |
Während ich mit meinem Trekking-Rad unterwegs war und mein Gepäck in zwei hinteren Packtaschen und einer Lenkertasche verstaut hatte, fuhr Andreas ein Bullit-Lastenrad und transportierte seine Ausrüstung in einer darauf montierten Kiste.
Ein Großteil unserer Strecke führte uns entlang des Mekong-Ufers, vorbei an den faszinierenden Mekong-Fällen und durch das Gebirge zwischen Laos und Vietnam.
Einen Zusammenschnitt der Reise gibt es in dem Film „1900 Kilometer Südostasien - Mit dem Fahrrad durch Vietnam, Kambodscha und Laos“ zu sehen, für den wir auch eine Drohne dabei hatten.
Höllenverkehr in Vietnam
Der Verkehr in Vietnam, insbesondere in Hoh-Chi-Min-Stadt ist grauenhaft. Hier gibt es offenbar nur eine einzige Verkehrsregel: Jeder hat immer Vorfahrt!
Wir sind gefühlt die einzigen Radfahrer in der Metropole. Die meisten Menschen rauschen pausenlos hupend wie in Fischschwärmen auf Rollern durch die lärmende Stadt. Aufgrund der penetranten Abgase tragen fast alle Verkehrsteilnehmenden Feinstaubmasken, die es überall am Straßenrand zu kaufen gibt.
Bereits wenige Meter nachdem wir uns am Flughafen auf die Räder setzen und Richtung Innenstadt fahren, müssen wir Zeugen eines hässlichen Unfalls werden, bei dem ein Autofahrer eine Rollerfahrerin von ihrem Fahrzeug schleudert. Mehrfach werden wir auch selber ungewollt gerammt und angeschubst. So chaotisch der Verkehr aber auch sein mag – hat man das Prinzip erst einmal verstanden, fängt es tatsächlich irgendwann an Spaß zu machen, erfordert jedoch auch permanente Hochkonzentration. Wer z. B. abbiegen möchte, dem bietet sich nur eine Möglichkeit: Mitten in den fließenden Gegenverkehr hinein fahren und elegant um die entgegenkommenden Fahrzeuge herumfließen. Wer stehen bleibt hat bereits verloren, wird von allen Seiten umfahren und kommt nicht mehr vor und nicht mehr zurück. In Ho-Chi-Minh-Stadt gibt es weitestgehend kein Stop and Go. Ampeln werden ignoriert. Es gilt ein Ameisenhaufen-Prinzip. Alles ist pausenlos im Fluss.
Das Fahrrad hatte ich für den Flug in einer Fahrradtasche verstaut, die ich in Ho-Chi-Minh-Stadt verpacke und mit der Post zu unserer Gastgeberin in Hanoi schicken lasse.
Das Bullit ist auf der gesamten Reise eine viel bestaunte Attraktion. Auch in einem modernen Fahrradgeschäft ist man derart fasziniert, dass sich Andreas für den folgenden Tag nochmal zu einem kleinen Testfahrt-Happening verabreden muss, zu dem die gesamte Belegschaft eingeladen wird.
Wir sind gefühlt die einzigen Radfahrer in der Metropole. Die meisten Menschen rauschen pausenlos hupend wie in Fischschwärmen auf Rollern durch die lärmende Stadt. Aufgrund der penetranten Abgase tragen fast alle Verkehrsteilnehmenden Feinstaubmasken, die es überall am Straßenrand zu kaufen gibt.
Bereits wenige Meter nachdem wir uns am Flughafen auf die Räder setzen und Richtung Innenstadt fahren, müssen wir Zeugen eines hässlichen Unfalls werden, bei dem ein Autofahrer eine Rollerfahrerin von ihrem Fahrzeug schleudert. Mehrfach werden wir auch selber ungewollt gerammt und angeschubst. So chaotisch der Verkehr aber auch sein mag – hat man das Prinzip erst einmal verstanden, fängt es tatsächlich irgendwann an Spaß zu machen, erfordert jedoch auch permanente Hochkonzentration. Wer z. B. abbiegen möchte, dem bietet sich nur eine Möglichkeit: Mitten in den fließenden Gegenverkehr hinein fahren und elegant um die entgegenkommenden Fahrzeuge herumfließen. Wer stehen bleibt hat bereits verloren, wird von allen Seiten umfahren und kommt nicht mehr vor und nicht mehr zurück. In Ho-Chi-Minh-Stadt gibt es weitestgehend kein Stop and Go. Ampeln werden ignoriert. Es gilt ein Ameisenhaufen-Prinzip. Alles ist pausenlos im Fluss.
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Versand der Fahrradtasche in Ho-Chi-Minh-Stadt |
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Im Fahrradladen wollen alle mit dem Bullit fahren. |
Zum Frühstück gibt es in Vietnam Nudelsuppe, zum Mittagessen gibt es Nudelsuppe und zum Abendessen würde es Nudelsuppe gegeben, wenn wir uns nicht dafür entscheiden selber zu kochen. Aber oft kochen wir die überall verfügbare Instant-Nudelsuppe. Zwischendurch gibt es mehrmals täglich warme Wassermelone vom Straßenrand, deren Verzehr schnell zum Ritual wird.
Landschaftlich finde ich das sehr agrarisch geprägte Vietnam mit seinen endlosen Reisfeldern etwas monoton. Auffällig ist eine typisch sozialistische Ästhetik, die sich teilweise in großflächigen bunten Propaganda-Plakaten und einer bäuerlicher Arbeitskultur widerspiegelt, die zentral organisiert und trotzdem recht archaisch und nur vereinzelt modern wirkt.
In wenigen Tagen durch Kambodscha
Sofort nachdem wir die Grenze von Vietnam nach Kambodscha überqueren, änderten sich Land und Leute radikal. Entlang der nun wenig befahrenen Straßen stehen sehr schöne typische Pfahlbauten und überall entlang der Straße riecht es nach Räucherstäbchen. Die touristischen Attraktionen des Landes lassen wir aus Zeitgründen links liegen und durchqueren das Land in nur
wenigen Tagen, was ich im Nachhinein etwas bedauern werde, da es mir dort mitunter am
besten gefällt.
Kulinarischer Kulturschock in Laos
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Balut |
Ebenfalls befremdlich sind die eigentlich verbotenen, aber dennoch kulturell stark verankerten Hahnenkämpfe, zu denen sich die Männer des halben Dorfes versammeln, um die sich auf grausame Weise gegenseitig tötenden Hähne anfeuern. Mit Geflügel geht man auch in Laos nicht zimperlich um.
Urlaub auf Don Det
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Kurzurlaub auf den Inseln Don Det |
Drei Tage später fahren wir weiter. Die entlang der Straße lebenden Menschen sind äußerst interessiert und kontaktfreudig. Im Vorbeifahren werden wir im ganzen Land von fast allen Passanten und Anwohnern winkend begrüßt. Vor allem die Kinder registrieren uns bereits aus der Ferne und rennen stets gemeinsam zum Straßenrand um uns laut „Sabaidee! Sabaidee!“-rufend aufs Herzlichste zu begrüßen.
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durch die Höhle von Tham Kong Lo |
Durch den Urwald
Der nächste Abschnitt der Strecke führt uns auf unbefestigten Straßen durch den laotischen Urwald, wo teilweise die Wege nicht mehr mit unserer Karte übereinstimmen und wir uns teilweise an der Himmelsrichtung orientieren müssen, in der Hoffnung uns nicht über ins Dickicht führende Sackgassen zu verirren. Zu passieren sind steile, teils eingefallene Holzbrücken und ich kann mir nicht vorstellen, dass auch andere Menschen außer uns beiden diese Brücke in den nächsten Stunden oder gar Tagen überqueren werden. Dennoch liegt dort meist jemand im Schatten um Wegzoll zu kassieren.Waldbrände und Rodungen sind hier keine Seltenheit und plötzlich haben wir einen etwa hundert Meter langen Wegabschnitt vor uns, auf dessen beiden Seiten die Bäume lichterloh in Flammen stehen.
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Gebirge im Norden Laos |
Auch mitten im Urwald leben Menschen und gibt es Dörfer. Sie besitzen nichts und leben auf hölzernen Plattformen teils ohne Außenwände und ohne Dach, die sie auf Pfähle oder in die Bäume gebaut haben. Ein Leben mitten im Wald, in absoluter Armut. Ohne Bildung, ohne Strom, ohne medizinische Versorgung.
Erneute Einreise nach Vietnam
Wir überqueren die Grenze Bei Cau Treo Nam Phao, dem wahrscheinlich hässlichsten Grenzübergang den ich bisher gesehen habe. Tatsächlich besteht er aus einem riesigen chaotischen Abstellplatz für dreckige, verstaubte und stinkende LKW. Ab jetzt geht es wieder bergab.
Märchenseen im Matsch
Tràng An |
Als wir die Gebirgs- und Seenlandschaft Tràng
An erreichen, ist das Wetter gespenstisch nebelig und leicht verregnet. Auf der Suche nach einer Unterkunft versinken wir fast knöcheltief im Matsch und haben irgendwann trotz Handy-Navigation nur noch wenig Orientierung.
Zu dem touristischen Pflichtprogramm in der Region gehört eine Bootsfahrt durch die wunderschöne Berglandschaft, die im dichten Nebel, mit einer märchenhaften Athmosphäre verzaubert. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Nach der Hitze der vergangenen Tage im Süden ist dies auch klimatisch eine willkommene Abwechselung.
Mit dem Flugzeug geht es nach etwa 1900 Kilometern durch Südostasien wieder zurück nach Deutschland. Auf der gesamten Strecke hatten wir
beide erstaunlicherweise nicht einen einzigen Platten und auch
gesundheitlich keinerlei Probleme.
Ob mit oder ohne Fahrrad, Asien und insbesondere Südostasien gehört zu den Ecken dieser Erde, die ich am liebsten bereise und die mich am meisten fasziniert. Diese exotische und doch so unkomplizierte Reise durch Vietnam, Kambodscha und Laos haben mir daher besonders viel Spaß und Abenteuer bereitet.
Zu dem touristischen Pflichtprogramm in der Region gehört eine Bootsfahrt durch die wunderschöne Berglandschaft, die im dichten Nebel, mit einer märchenhaften Athmosphäre verzaubert. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Nach der Hitze der vergangenen Tage im Süden ist dies auch klimatisch eine willkommene Abwechselung.
Nach 1900 Kilometern am Ziel
Angekommen in Hanoi steht natürlich noch ein Besuch in dem Mausoleum Hồ Chí Minhs auf dem Programm. Bereits einige Jahre zuvor habe ich das Mausoleum Mao Zedongs in Peking besucht, der mit der letzten Ruhestätte Hồs weitestgehend identisch ist. Kim Il-sung konnte ich während meiner Nordkorea-Reise zum Vergleich leider keinen Besuch abstatten, da das Mausoleum damals wegen Renovierungsarbeiten für Besucher geschlossen war.![]() |
Am Mekong-Ufer |
Ob mit oder ohne Fahrrad, Asien und insbesondere Südostasien gehört zu den Ecken dieser Erde, die ich am liebsten bereise und die mich am meisten fasziniert. Diese exotische und doch so unkomplizierte Reise durch Vietnam, Kambodscha und Laos haben mir daher besonders viel Spaß und Abenteuer bereitet.
Wie schön ist das denn bitte? Neidisch,neidisch.Wir fahren die Tage an den Chalets bad Gastein das wird auch sicher schön.Aber eure Tour ist ja wohl der absolute Hammer.
AntwortenLöschenWow das ist ja echt der Hammer...Schon was anderes als in einem der Sporthotels in Südtirol wo wir immer gerne Urlaub machen... toller Beitrag
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